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Anleitung zum Fliesen verlegen

Mosaik-Netzwerk FliesenFür gewöhnlich holt man sich, wenn Fliesen zu verlegen sind, einen Fachmann ins Haus. Doch was kann schon so schwer sein an dem Vorhaben, den Küchenboden neu zu fliesen? Bei der Renovierung ist es heutzutage immer öfter so, dass Handwerker solche Arbeiten selbst erledigen. Beim Fliesen gibt es jedoch immer ein paar Voraussetzungen, die man unbedingt beachten sollte. Nur mit der richtigen Anleitung ist es möglich, einen gefliesten Boden zu erhalten, der auch eben ist. Wie das geht und Sie keinerlei Wellen befürchten müssen, erklären wir Ihnen in der nachfolgenden Anleitung.

Fliesen legen in sechs Schritten

Anleitung zum Fliesen verlegenZum Fliesenlegen gehören prinzipiell nur sechs Schritte. Diese sind:

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  • Untergrund vorbereiten
  • Verlegetechnik auswählen
  • Fliesenkleber auftragen
  • Fliesen verkleben
  • Fliesen verfugen
  • Wandfugen abdichten

Natürlich gehört noch sehr viel mehr zu den einzelnen Schritten. Daher erklären wir Ihnen diese in den nachfolgenden Absätzen im Detail.

Schritt 1 – Untergrund vorbereiten

Bevor Sie überhaupt an das Fliesenlegen denken, sollte der Unterboden gut vorbereitet sein. Damit die Fliesen ohne Probleme haften und keine Wellen entstehen, sollte die Fläche von sämtlichen Resten des vorherigen Belags, sowie losem Material, Staub und Fett befreit werden. Außerdem sind noch weitere Vorkehrungen wichtig:

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  • Ritzprobe: Anhand der Tiefe lässt sich ermitteln, wie tragfähig der Boden ist. Je tiefer, desto geringer ist auch die Tragfähigkeit.
  • Wasserprobe: Streichen Sie Wasser mit einem Pinsel auf den Boden. Zieht das Wasser schnell ein, muss er zunächst grundiert werden.
  • Kreidiger Anstrich muss zuvor entfernt werden, da sonst keine gute Haftvoraussetzung geschaffen ist.
  • Klebebandprobe: Kleben Sie ein Stück Klebeband auf den Boden und ziehen Sie es ab. Bleibt etwas Farbe an dem Band kleben, müssen Sie zunächst die alte Farbe abtragen.

Erst danach können Sie den Boden auf die späteren Fliesen vorbereiten. Behandeln Sie ihn hierzu mit einer Bodenausgleichsmasse, die Sie in jedem Baumarkt erwerben können. Achten Sie dabei auf die angegebene, maximale Schichtdicke. Die Masse mischen Sie mittels eines Spachtels, sowie sauberem Wasser an. Beachten Sie die Angaben auf der jeweiligen Verpackung, um die genaue Menge zu ermitteln. Um die Masse möglichst gleichmäßig zu vermischen, bietet sich auch der Einsatz einer Bohrmaschine inklusive geeignetem Mischvorsatz an.

Nach dem Anmischen geben Sie die Masse auf den Boden und verteilen diese gleichmäßig mit einem Gummiwischer. Dank der guten Gleitfähigkeit der Masse sollte nun eine ebene Oberfläche entstehen.

Wichtig: Lassen Sie die Masse danach für mehrere Stunden, besser noch, mehrere Tage trocknen. Die Wartezeit können Sie auch auf der Verpackung nachlesen.

Schritt 2 – Verlegetechnik auswählen

Im Grunde beschränkt man sich auf zweierlei Verlegetechniken:

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  • Parallelverlegung: Sie ist am weitesten verbreitet und für Einsteiger am besten durchzuführen. Die Fliesen sind hierbei symmetrisch ausgelegt. Wichtig ist dabei zunächst, die Mitte des Raumes zu ermitteln. Bei einem rechtwinkligen Raum gelingt das am besten mittels Richtschnüren. Messen Sie zunächst die Länge und Breite des Raumes ab und berechnen Sie die Hälfte, wo Sie die Richtschnüre anbringen, so dass sich am Ende mittels dieser ein Kreuz durch den Raum spannt. Nun legen Sie die erste Reihe Fliesen entlang der längeren der beiden Linien. Hierzu beginnen Sie am Mittelpunkt der Linie und richten die Fliese dabei genau am Rand von dieser aus. Das Verlegen wird danach in Richtung Stirnseite fortgesetzt, so dass eine L-Form entsteht. Sollten die Wände des Raumes auch gefliest sein, lässt sich der jeweilige Abstand der Fugen von diesen ableiten.
  • Diagonalverlegung: Die Diagonalverlegung ist etwas komplizierter. Sie hat zwar optische Reize, ist aber auch mit mehr Arbeit verbunden. Dafür ist sie aber auch die bessere Variante, wenn beispielsweise schiefe Wände im Raum vorhanden sind. Die Mittellinien werden hier wieder mit Richtschnüren abgesteckt. Dazu kommen Diagonalen im 45-Grad-Winkel, die ebenfalls abgesteckt werden müssen. Im Anschluss kann man die erste Reihe auslegen. Dabei legen Sie die erste Fliese so, dass sie sich unmittelbar in der Raummitte befindet, wo sich sämtliche Schnüre kreuzen. Die weiteren Fliesen dieser Reihe werden Richtung Raumecke gelegt. Die zweite Reihe legen Sie so, dass sie entlang der Schnüre läuft. Dabei kann man die Fliesen entlang der Mittellinie Ecke an Ecke legen, bei den anderen ist ein legen Kante an Kante möglich.

Zunächst ist es wichtig, die Fliesen nur lose auszulegen. Erst nachdem das richtige Konzept für die Auslegung gefunden wurde, werden die Fliesen wieder eingesammelt und der nächste Schritt kann beginnen.

Schritt 3 – Fliesenkleber auftragen

Wenn nun der Untergrund vorbereitet und das Verlegemuster ausgewählt ist, rühren Sie den Fliesenkleber an. Richten Sie sich dabei nach den Herstellerangaben. Sie benötigen außerdem für das Auftragen eine Zahnkelle, bei welcher Sie die Zahngröße beachten sollten. Wählen Sie unbedingt den richtigen Kleber aus, der für die zu verlegenden Fliesen geeignet ist.

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Durchkämmen Sie den Fliesenkleber am Boden mit der Zahnkelle mehrfach, damit ein gleichmäßiges Bild auf dem Boden entsteht. Die Haltung der Kelle kann dabei sehr ausschlaggebend sein. Setzen Sie diese flach an, tragen Sie weniger Kleber auf. Halten Sie ihn steiler, gelangt mehr auf den Boden. Tragen Sie immer nur so viel Kleber auf, wie Sie verarbeiten können.

Ein Hinweis noch vorab: Randfliesen verlegen Sie erst zum Schluss, weswegen es nicht notwendig ist, den Kleber bis zum Rand aufzutragen. Hier noch eine kleine Übersicht, welche Zahngröße Sie für welche Kantenlänge benötigen:

Kantenlänge der Fliese empfohlene Zahngröße
bis 50 mm 3 mm
50 mm bis 100 mm 4 mm
101 mm bis 200 mm 6 mm
201 mm bis 250 mm 8 mm
251 mm bis 500 mm 10 mm

Schritt 4 – Bodenfliesen verkleben

Die Fliesen werden nun auf dem vorbereiteten Boden verlegt. Beim Verlegen ist es wichtig, dass Sie diese mit einer leichten Drehbewegung in den Kleber drücken. Anschließend werden sie sachte mit einem Gummihammer angeklopft, um noch besseren Halt zu erlangen. Da es durchaus vorkommen kann, dass die einzelnen Pakete an Fliesen unterschiedliche Farbnuancen aufweisen, ist es empfehlenswert, wenn Sie mehrere Packungen bereitlegen und diese beim Legen abwechseln.

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Überprüfen Sie während des Legens immer wieder, ob die Fliesen genügend Halt haben, notfalls können Sie noch etwas Kleber nachlegen. Die Fugenbreite sollte ebenfalls beachtet werden, um Spannungen oder Bewegungen auszugleichen. In der Regel liegt die Breite bei etwa zwei Millimetern.

Noch einfacher geht dies per Fliesenkreuz, das Sie zwischen den einzelnen Fliesen anbringen. Es gibt auch entsprechende Abstandhalter, die man zusätzlich erwerben kann. Die Fliesenkreuze können Sie, wenn die Fliesen gleichmäßig gelegt sind und mit den Fliesen auf gleicher Höhe sind, stecken lassen. Andernfalls müssen Sie diese vor dem Verfugen entfernen.

Zu den Wänden hin sollten außerdem Dehnungsfugen eingeplant werden, um eine saubere Abschlusskante zu schaffen.

Randfliesen können Sie mit einem speziellen Werkzeug zuschneiden. Der Fliesenschneider ritzt die jeweilige Fliese an und Sie können diese anschließend über die eingebaute Bruchkante abbrechen. Aussparungen für Rohre oder ähnliches schaffen Sie mit Hilfe einer Fliesenlochzange. Diese ist mit einem sogenannten Papageienschnabel ausgestattet, gewährleistet, dass Sie nur kleinere Stücke der Fliese abbrechen.

Schritt 5 – Verfugen

Spezieller Fugenmörtel ist sowohl für kältere Temperaturen geeignet als auch den Ausgleich von breiteren Fugen. Für welche Einsatzgebiete er jeweils geeignet ist, ist auf der Verpackung verzeichnet. Perfekt: Es gibt ihn auch in unterschiedlichen Farben, womit er sich optimal an die Umgebung anpassen lässt.

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Um die Fliesen zu verfugen, muss er zunächst mit etwas Wasser angerührt werden. Geben Sie ihm etwas Zeit und verteilen Sie ihn erst nach einem nochmaligen Rühren auf dem Boden. Mit einem Gummispachtel sorgen Sie dafür, dass er sich gut verteilt und tief in die Fugen gelangt.

Tipp! Er benötigt danach nur eine kurze Trocknungszeit und kann dann mit einem Schwammbrett abgewaschen werden. Gleichzeitig wird er etwas geglättet. Wichtig ist, dass Sie dabei den richtigen Zeitpunkt erwischen. Ist er zu trocken, lässt er sich nur schwer abwischen. Wenn er sich jedoch zu leicht auswäscht, ist er noch nicht trocken genug.

Nachdem Sie ihn schließlich abgewaschen und noch eine Weile trocknen gelassen haben, können Sie den Boden noch einmal eingehend reinigen. Grobe Verschmutzungen entfernen Sie mit einem Schwamm, oder dem Schwammbrett. Schlieren hingegen können Sie mit einem trockenen Lappen abwischen.

Schritt 6 – Wandfugen abdichten

Der letzte Schritt besteht darin, die Fugen zwischen Bodenfliesen und Wänden abzudichten. Diese werden nicht mit dem Fugenmörtel behandelt, sondern mit Silikon. Hierzu werden zunächst die Fugenränder am Boden und der Wand mit Malerkrepp grob abgeklebt und eventuelle Klebereste entfernt. Danach füllen Sie das Silikon gleichmäßig in die Fugen. Hierzu können Sie eine geeignete Auspresspistole, plus Kartusche verwenden.

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Überschüssiges Silikon ziehen nach einer kurzen Wartezeit mit einem Fugenglätter ab, so dass die Fuge glatt und eben wird. Die Handhabung können Sie zusätzlich erleichtern, indem Sie den Glätter mit etwas Spülwasser benetzen. Zum Schluss entfernen Sie noch das Klebeband und Sie sind fertig.

Fazit – Mit der richtigen Anleitung ist Fliesenlegen nicht schwer

Sofern die Anleitung korrekt befolgt wird, können Sie die Fliesen ganz einfach selbst verlegen. Hier noch ein abschließender Tipp: Lassen Sie sich genügend Zeit, denn umso besser gelingt Ihnen auch das Ergebnis.

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Fliesen selbst verlegen – die Vor- und Nachteile

  • Sie bestimmen alleine, wie die Fliesen gelegt werden.
  • kurzfristige Entscheidungen können Sie selbst treffen
  • Sie sparen viel Geld, weil Sie keinen professionellen Fliesenleger beschäftigen
  • Ihnen könnten Fehler unterlaufen
  • Unebenheiten sind möglich

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